*** Nosework ***
Die Hundesportart „Nosework“ hat ihren Ursprung in den USA und mittlerweile gibt es eigene Reglements in den skandinavischen Ländern, aber auch Polen und weitere Länder bieten Prüfungen an. Die Beliebtheit wächst stetig.
Im Nosework geht es darum, dass die Hunde einen bestimmten Zielgeruch in vier verschiedenen Sucharten finden. Die Sucharten, auch „Suchmomente“ genannt, sind: Outdoor-, Indoor-, Behälter- und Fahrzeugsuche. Eine Prüfung (in Dänemark) besteht immer aus allen vier Sucharten. Die Anzahl der versteckten Zielgeruch-Quellen und die Art des Zielgeruchs variiert von Klasse zu Klasse.
Am Beispiel Dänemark (Reglement des Dänischen Kennel Klubs) erläutert:
In der Klasse 1 werden ausschließlich mit Lavendel(öl) indirekt kontaminierte Geruchsträger gesucht. Dies können z.B. kleinste Stoff- oder Filzquadrate sein, nur wenige Millimeter groß, oder die „Köpfe“ von Wattestäbchen oder ähnlich kleine Geruchsträger. In Klasse 2 kommt der Zielgeruch Eukalyptus und in Klasse 3 der Geruch Anis dazu. Klasse 3 beinhaltet u.a. auch eine sogenannte Leersuche, d.h. es ist kein Zielgeruch in dem Suchgebiet vorhanden. Ab Klasse 2 können auch verschiedene Zielgerüche in einem Suchmoment vorhanden sein.
Die Art der Anzeige des Hundes ist nicht vorgeschrieben, so lange der Hund mit der Nase direkt die Geruchsquelle anzeigt und der Hundeführer dies als Anzeige erkennt. Wichtig ist, dass der Hundeführer im Zweifelsfall exakt sagen kann, wo der Geruchsträger sitzt. Üblich ist ein „Freeze-Marking“, also ein Einfrieren des Hundes, sobald der die Quelle gefunden hat. Hier ergibt sich daher eine deutliche Abweichung zu den Sportarten ZOS oder SHS (Spürhundesport), in denen eine Anzeige im „Platz“ gefordert wird.
In den höheren Klassen werden dann zusätzlich „hohe“ oder „unzugängliche“ Geruchsquellen gesucht. Hier ist es wichtig, dass der Hundeführer seinen Hund lesen und dem Richter sagen kann, dass die Quelle offensichtlich „oben“ oder „nicht zugänglich“ (z.B. in einem Schrank) ist.
In Klasse 1 wird je Suchmoment nur eine Geruchsquelle gesucht. In Klasse 2 sind es zwei. In Klasse 3 können es null bis drei Geruchsquellen sein.
Im Nosework sind für das Ergebnis folgende Kriterien wichtig: Wurde die Geruchsquelle gefunden? Gab es Fehlerpunkte (z.B. für Kratzen an der Quelle, ungeschicktes Leinenhandling)? Wie schnell war das Team?
Ich selbst habe eher zufällig von Nosework erfahren, als ich auf der Suche nach einer Beschäftigung für den verletzten Tomte war. Von der ersten Minute an begeisterten mich die Idee und die Aufgabenstellungen. Eine wirklich tolle Arbeit für die Hunde, die nicht nur ihre Nase fordert, sondern auch hohe Ansprüche an die Umweltsicherheit und das Wesen der Hunde stellen kann, insbesondere wenn man tatsächlich Prüfungen laufen möchte.
Ich schätze sehr an dieser Sportart, dass ich sie nahezu in jeder Umgebung, auf jedem Untergrund, zu jeder Zeit usw. trainieren kann. Der Kreativität sind da keine Grenzen gesetzt und so eine erfahrene Spanielnase will auch gefordert werden! Allerdings muss sich auch der Mensch anstrengen und sich Gedanken zu Wind, Umgebungstemperatur und Geruchsentwicklung u.a. machen. Mittlerweile bin ich total angefixt und schon mehrfach auf Veranstaltungen in Dänemark gestartet.
In Dänemark bekommt man übrigens nicht nur English Springer und English Cocker Spaniel auf Prüfungen zu sehen. Auch Welsh Springer, American Cocker und Clumber Spaniel sind dort unterwegs!
(copyright Text: Svenja Arendt, veröffentlicht in "Der Jagdspaniel" 06/24)
Alle Fotos: Michelle Madsen, M.B. Foto - Mange tak!
Weiterführende Links:
https://nosework.dog-in-motion.com
https://www.dkk.dk/kurser-prover-og-traening/aktiviteter-med-din-hund/nosework
https://www.snwk.se/